Kleines aber feines Jubiläum im Disc-Jockey-Studio von Mathias Welp, der seit 2010 wöchentlich auch für
RFM auflegt: „5.000 Scheiben haben wir seitdem gespielt und von Abba bis Zappa war alles dabei.“
Doch Matze versichert, dass er mit seinen Vinylschätzen noch lange nicht am Ende sei.
Am 8. und 11. September lief bei RFM die 300ste Ausgabe seiner „Plattenspiele“.
Matze, der sein Arbeitsleben als Journalist und Produzent für viele ARD-Hörfunksender, die letzten 25 Jahre vor allem aber für das Fernsehen (ZDF und SWR) tätig war, holt mit seiner Oldie-Show vom Plattenteller die frühen Jahre des Pop-Radios zurück:
In den 70er Jahren legte er bei SR1 Europawelle Saar und Südfunk3 (damals SDR) in Stuttgart für Jugend- und Pop-Sendungen auf.
„Das ist unendlich lange her und Radio wurde damals ohne jeden Rechner gemacht“, erinnert sich Matze, der sich immer als Allround-Handwerker seines Mediums verstand: „Wir waren damals noch verantwortlich für alles – Plattenauswahl, Technik und ein bisschen Kreativität. Improvisation war eben alles!“
Das heutige Radio hält Mathias Welp für viel zu gestylt und uniformiert: „Man kann weder Sender noch Moderatoren nterscheiden. Noch nicht einmal die Öffentlich-Rechtlichen trauen sich, aus diesem Gleichschritt auszubrechen, obwohl die es sich als erste leisten könnten.“ Alle zitterten vor den neuesten Mediadaten anstatt es besser mit mehr Bandbreite bei Musik und vor dem Mikro zu versuchen.
„So senden alle nach dem Mikado-Prinzip `Wer sich zuerst bewegt, verliert´“, beklagt Matze, „schade, dass diesem `Radio von der Stange´ die Vielfalt verloren ging“.
Drum sendet er auch am liebsten im Bürgerradio: „Da kann ich aus dem Bauch auflegen und muss mich keinem Druck von Quote, Werbung oder Redaktionen beugen“.
Wie es weitergeht mit den Plattenspielen? „Keine Ahnung“, sagt der Radio-Oldie, „ich weiß ja noch nicht einmal, wie die Sendung endet, die ich beginne – Hauptsache ist, es flutscht!“